DKMS

Kapitel 3

Stammzellspende
Wusstest du schon?

Alle 15 Minuten erhält ein:e Patient:in in Deutschland die Diagnose Blutkrebs.
Diese Diagnose kann jeden treffen. Aber wir alle können dabei helfen, die Krankheit zu besiegen.

Blutkrebs kann behandelt werden.

Viele Blutkrebserkrankungen können mittels Chemotherapie oder Bestrahlung behandelt werden.

Wenn diese Behandlungsformen keinen dauerhaften Erfolg erzielen, ist die letzte Chance auf Heilung oft eine Stammzellspende.

Was eine Stammzellspende bedeutet und wie sie abläuft, erklärt dir Frank im nachfolgenden Video:

Frank hat alle Schritte auf dem Weg zum Lebensretter durchlaufen.
Schauen wir uns diese Schritte noch einmal genauer an:

1. Die Registrierung
Bewege die Maus über das Bild

Alle, die sich bei der DKMS registrieren möchten,

nehmen zunächst mit drei Wattestäbchen nacheinander einen Abstrich vom Inneren ihrer Wange.



Nun befinden sich Zellen der Wangenschleimhaut darauf, die später im Labor analysiert werden können.

Dafür müssen die Wattestäbchen schnell zur DKMS zurückgeschickt werden.

2. Hla-typisierung

In einem der modernsten Labore der Welt werden die Proben mit den Zellen dann aufs Genaueste untersucht.

Auf den Wattestäbchen verbirgt sich nämlich die Information, ob Spender:in und Patient:in zusammenpassen.

Durch die sich darauf befindlichen Schleimhautzellen

liegt dem Labor eine DNA-Probe vor.

Aus der DNA wiederum können die Gewebemerkmale der potentiellen Spender:innen abgelesen werden.

Diese Gewebemerkmale nennt man in der Fachsprache „Humane Leukozyten Antigene“

– oder kurz: HLA.

Um später bei der Transplantation Abstoßungsreaktionen zu vermeiden, müssen die HLA-Merkmale von Patient:in und Spender:in zu einem möglichst hohen Grad übereinstimmen.

HLA-Merkmale kann man sich vorstellen wie ein Muster auf der Zelloberfläche – ähnlich einem Fingerabdruck. Anhand dieses individuellen Musters erkennt das Immunsystem, ob die Zelle zum Körper gehört oder vernichtet werden muss.

Die im Typisierungslabor eingetroffenen Proben der Spender:innen werden einer genauen Analyse unterzogen:
In einer aufwendigen Prozedur, die etwa vier bis sechs Wochen dauert, können die Informationen auf den Wattestäbchen entschlüsselt werden.

Probier es am besten selbst aus und schau dir das Chromosom 6 eines potenziellen Spenders genauer an:

Super, du hast nun die wichtigsten zwölf HLA-Merkmale analysiert
und kennst damit das genetische Profil des Spenders.

Nun ist wichtig zu überprüfen, ob diese analysierte Oberflächenstruktur des Spenders weitestgehend mit der des Blutkrebspatienten übereinstimmt.

Die Übereinstimmung der HLA-Merkmale beider Parteien ist hier sehr hoch – sehr gut! Umso geringer ist dann das Risiko von Komplikationen nach der Transplantation.

Vergleiche die beiden Oberflächenstrukturen
3. Die Suche nach dem
„genetischen Zwilling“

Da es über 23.000 dieser HLA-Merkmale gibt und sie in Abermillionen unterschiedlichen Kombinationen auftreten, ist die Suche nach „genetischen Zwillingen“ wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Zum Glück registrieren sich immer mehr Menschen bei der DKMS und sind in der internationalen Datenbank gelistet.

Juhu! Nun gibt es eine Probe mit fast gleichen HLA–Merkmalen. Der passende Spender ist gefunden.

Wenn Blutkrebspatient:innen eine Stammzelltransplantation benötigen, sind sie darauf angewiesen, dass es

Menschen gibt, die bereit sind, Stammzellen zu spenden und sich in der Spenderdatenbank registriert haben.

Bei sehr wenig Registrierten ist die Wahrscheinlichkeit, einen „genetischen Zwilling“ zu finden, noch sehr gering.

4. Bestätigungstypisierung und Gesundheitscheck

Um absolut sicher zu gehen, dass Spender:innen und Patient:innen zusammenpassen, wird dies mit einer Blutprobe nochmals bestätigt.

Zudem erhalten alle Stammzellspender:innen einen gründlichen Gesundheitscheck und eine ärztliche Aufklärung.
Nun steht der Stammzellspende
nichts mehr im Weg.

5. Die Entnahmearten

In ca. 80 % der Fälle kommt es zu einer peripheren Stammzellentnahme.

Den Spender:innen wird in den Tagen vor der Spende ein hormonähnlicher Stoff (Wachstumsfaktor G-CSF) verabreicht, der dafür sorgt, dass vermehrt Stammzellen vom Knochenmark in das periphere, fließende Blut ausgeschwemmt und von dort aus entnommen werden können.

Eine Operation ist demnach nicht nötig.

Bei 20 % aller Spenden wird Knochenmark aus dem
Beckenkamm entnommen.
In der Regel genügen zwei
kleine Einschnitte.

Diese kleine Operation erfolgt im Krankenhaus unter Vollnarkose.

Die Abläufe, die im Hintergrund stattfinden, um schlussendlich eine Stammzelltransplantation zu ermöglichen, sind vielleicht umfangreicher als du zunächst angenommen hast.

Es muss vieles berücksichtigt und überprüft werden.

Würdest du noch alle Schritte und Themen in die richtige Reihenfolge bekommen?

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